Exhibitions

Picasso1932. Annee Erotique (Das erotische Jahr) Musée Picasso Paris

10. Oktober 2017 – 2. Februar 2018

Die Ausstellung begleitet den Künstler über den Zeitraum eines Jahres hinweg und zeigt mit vielen großformatigen Werken, Skulpturen, Radierungen und Fotos einen Ausschnitt aus dem Leben und Schaffen des Jahrhundertkünstlers. Er wohnte damals mit seiner Frau Olga und Sohn Paul in Paris, in der Rue La Boétie, einer Seitenstraße zur Champs Élysées und verbrachte die Ferien mit Familie und Freunden auf Boisgeloup, seinem Schloss in der Normandie. In jenem Jahr schuf er rund 300 Kunstwerke. Darunter 111 Gemälde. Vieles davon ist in der wunderbaren Ausstellung zu sehen.

Wer also gerade in Paris ist und eine kleine Verschnaufpause vom Bummeln im quirligen Marais will, dem sei diese farbenfrohe, mit vielen großformatigen Werken gestaltete und hochinteressante Ausstellung wärmstens empfohlen.

Musée Picasso

5 Rue de Thorigny

75003 Paris

Öffnungszeiten: Di. – Fr. 10.30 – 18.00, Sa. + So. 9.30 – 18.00

Eintritt ab 12,50 Euro


Modigliani – Tate Modern London 

23. November 2017 – 2. April 2018

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Es ist wirklich eine der aussergewöhnlichsten Ausstellungen, die ich gesehen habe. Wer immer es nach London schafft, dem kann ich diese grandiose Retrospektive in der Tate Modern nur wärmstens ans Herz legen.

Man sieht nicht nur die Werke aus Modiglianis Anfangszeit in Paris, seine wunderbaren Skulpturen und Porträts, vor allem auch seine sensationellen und zu ihrer Zeit skandalösen Aktbilder, die in ihrer Schönheit berühren…

Besonderes Bonbon:  Mittels Virtual Reality Brille kann man einen Blick in Modiglianis letztes Atelier werfen. Da die Plätze dafür begrenzt sind, sollte man sich die (kostenlosen) Tickets dafür gleich beim Eingang zur Ausstellung holen. Es lohnt sich auf jeden Fall!

Tate Modern, London Bankside, London SE1 9TG

Öffnungszeiten: Di. bis So.: 10.00–18.00, Fr. und Sa. 10.00–22.00

Eintritt: £ 19,70 (ohne Spende £17,70)


Katharina Grosse im Museum Frieder Burda

Eine Meditation in Farbe.

Aus den Medien erfuhr ich von Grosses (Jahrgang 1961 – und wie ich in Freiburg geboren) Ausstellung und was soll ich sagen? Ich war total begeistert! Da ich eine große Affinität zu Farben und abstrakter Malerei habe, war ich im Paradies. Vor allem auch, weil die Werke in diesem wunderschönen Museum Platz haben, um ihre magische Wirkung zu entfalten und man sich in Ruhe mit ihnen auseinandersetzen kann. In ihrer Malerei überwindet, sprengt und überhöht Grosse Oberflächen, macht sie zu ihrem Malgrund. Und der kann überall sein: Decken, Wände, der Boden oder ein irgendein anderes beliebiges Objekt, wie z.B. die riesige, an die Wand gelehnte Ellipse aus dem Jahr 2009 (siehe Foto, misst 7 x 10 Meter).

Bisweilen fühlte ich mich an die Farbwelten eines Mark Rothko, Gerhard Richter oder Sean Scully erinnert. Wie jene, berühren auch Grosses Werke den Betrachter und entführen ihn in andere Sphären. Eine Meditation in Farbe. Kommuniziert man mit den sogenannten Tafelbildern, entdeckt man dort Tiefen, Strukturen, neue Farbwelten und verliert sich in der Strahlkraft des Bildes. Doch liegt die Kunst im Auge des Betrachters, daher hier ein paar Eindrücke der Ausstellung:

Wer sich also gerade in Baden-Baden befindet oder einen Aufenthalt in der Region plant, der sollte sich unbedingt die Zeit nehmen und einen Ausflug in die Stadt und natürlich ins Museum Frieder Burda zu machen.

Der Katalog zur Ausstellung kostet 35 Euro und ist jeden Cent wert. Er bietet noch einmal einen umfassenden Eindruck von Katharina Grosses Farbwelten und versammelt erstmals über 100 sehr gelungene Abbildungen ihrer Gemälde. Mit Essays von Helmut Friedel und Katrin Dillkofer. Erschienen im Verlag Buchhandlung Walther König, Köln.

Museum Frieder Burda
Lichtentaler Allee 8b
76530 Baden-Baden

Öffnungszeiten:
Di-So, 10-18 Uhr, feiertags (auch Mo) geöffnet, 24.12. und 31.12. geschlossen


Joan Miró. Der leidenschaftliche Malerpoet

kunsthalle messmer, Riegel, vom 25. Juni – 27. November 2016

In Riegel am Kaiserstuhl präsentiert die kunsthalle messmer Werke des spanischen Künstlers Joan Miró (geb. 1893 in Barcelona, gestorben 1983 in Palma de Mallorca). Schon der Titel „Der leidenschaftliche Malerpoet“ deutet seine enge Beziehung zur Poesie an, was in den gezeigten Bildern einen meist farbenfrohen Ausdruck findet.

Zart, spielerisch und verträumt erscheinen die ausgestellten, in zwölf Räume unterteilten Werke seines Œuvres. Begonnen mit dem Surrealismus der 1930er Jahre bis hin zu seinem eher düsteren Spätwerk, vermittelt die Schau mit 120 Werken einen wunderbaren Eindruck über das Schaffen Mirós. Er selbst war ein leidenschaftlicher Leser. In seiner umfangreichen Bibliothek waren Bücher von Dostojewski, Freud, Nietzsche und Goethe vertreten. Ihr Einfluß sowie der seiner Dichterfreunde in Paris, u. a. Max Jacob, Pierre Reverdy, Guillaume Apollinaire, Tristan Tzara, André Breton und Paul Éluard, später Ernest Hemingway und Henry Miller, waren von essentieller Bedeutung für die Arbeit des intellektuellen Katalanen.

Seine frühen Werke zeigen kubistische sowie fauvistische Einflüsse. Zu Beginn des Jahres 1919 reiste er das erste Mal nach Paris, dem kreativen Zentrum Europas. Dort vollzieht er, beeinflusst von Dadaismus und Surrealismus, wie viele seiner Zeitgenossen, von Pablo Picasso, Salvador Dalí, René Magritte bis zu Max Ernst, einen grundlegenden Stilwechsel, der ihn mehr und mehr zur Abstraktion führte. Symbole wie Mond, Augen, Sterne, Frauen und Vögel werden ab da zu den wichtigsten Elementen seines Schaffens.

Poesie steht bei Miró auch für alles über die Sprache hinausgehende. Seine Kunst ist auf diese Weise transzendent. Das Innere, die Seele, seine Sehnsüchte, Wünsche, Träume sowie all das, was sich durch Sprache nicht ausdrücken lässt, nimmt auf der Leinwand Gestalt an und lässt dem Betrachter dennoch Raum für eigene Interpretationen. Dadurch entwickelt sich ein einzigartiger Dialog und erzeugt eine Bildsprache mit jenem zufälligen, geradezu kindlich naiven Charakter, für welche Miró berühmt ist und die ihn zu einem der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts werden ließ.

Eine weitere Besonderheit dieser Ausstellung, die vorwiegend mit Leihgaben aus einer Privatsammlung bestückt wurde, ist die Möglichkeit, dass einige der Werke auch käuflich zu erwerben sind. Die Preise bewegen sich von ca. 3.000 bis 30.000 Euro.

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kunsthalle messmer, Riegel am Kaiserstuhl

kunsthalle messmer
Grossherzog-Leopold-Platz 1
79359 Riegel am Kaiserstuhl
Tel.: +49 (0) 7642 / 920 162 0
info@kunsthallemessmer.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, von 11.00 – 17.00 Uhr

Picassos Passionen in Lindau

Stadtmuseum Lindau – bis 28. August 2016

Im Herzen der wunderschönen Bodenseemetropole Lindau gibt es aktuell eine kleine aber sehr erlesene Picasso Ausstellung zu sehen. Mit ausgesuchten Werken werden dabei die großen Lebensthemen des Künstlers, u. a. Frauen, Zirkus, Stierkampf sowie die Auseinandersetzung mit den alten Meistern aufgegriffen und mit Bildern und Keramikarbeiten in Szene gesetzt. Einmal mehr bewahrheitet sich einer der Aussprüche Picassos, der die Besucher gleich am Eingang begrüßt: „Das Geheimnis der Kunst liegt darin, dass man nicht sucht, sondern findet.“ Und in der Tat sind es kleine, hinreißend schöne Kunstschätze, die sich dem Betrachter in den Werken aus sieben Jahrzehnten kreativen Schaffens offenbaren.
Darunter „Mutterschaft“, um 1901, eine Tusche und Aquarellarbeit aus seiner Blauen Phase, dann die unten zu sehenden „Drei Badenden“, 1920, Skizzen von und für seine erste Pariser Muse Fernande Olivier, seiner ersten Ehefrau Olga Chochlowa, seinen langjährigen Geliebten Dora Maar (siehe unten), Marie-Thérèse Walter, Françoise Gilot, seiner Muse Sylvette David bis hin zu seiner zweiten und letzten Ehefrau, der Französin Jaqueline Roque. Frauen waren neben der Kunst das Lebenselixier des Künstlers.
Wer also in der Bodenseeregion weilt, dem kann ich diese Schau, wie auch den Begleitkatalog nur wärmstens ans Herz legen.

In the heart of Lindau, the beautiful city at Lake Constance, is currently a small but fine Picasso exhibition. A choice of selected artworks is showing different themes of the artists life. From women to circus over to ceramic works. As always, visitors find truth in what is written on a blue striped wall to receive them: „The secret in art is not, that one is searching, but to find it,“ Pablo Picasso. Indeed one will find very precious works from all kind of periods – the famous Blue Period up to sketches from some of his women up to his last wife Jaqueline. So if you are anywhere in that area, it is really worth to stop by and have a look at the exhibition called „Pablos Passions“.


Zita – Щара, Schaulager, Basel 

Kammerstück von Katharina Fritsch und Alexej Koschkarow

Bis zum 2. Oktober 2016, im Schaulager, Basel (Schweiz)

Zwei aussergewöhnliche Künstler treten bei dieser Ausstellung mit ihren Werken in einen spannenden Dialog: Katharina Fritsch, geb. 1956 in Essen, und Alexei Koschkarow, geb. 1972 in Minsk, Weißrussland. Gemeinsam mit Heidi Naef, Senior Curator, wurde das Projekt realisiert.

Das Kammerstück beinhaltet drei Räume, in denen die Künstler gesellschafts- und kulturpolitischen Themen wie Krieg, Vertreibung, Heimat und Ritual mit ihren Werken Ausdruck verleihen.

Ein Besuch des Schaulagers am Stadtrand von Basel lohnt sich in jedem Fall. Vor allem dann, wenn man während der Art Basel sowieso vor Ort ist. Denn nicht nur die Ausstellung auch das Gebäude der Laurenz-Stiftung selbst, es wurde vom Architekturbüro Herzog & de Meuron entworfen, ist mehr als einen Blick wert. Innen und Aussen.

Zur Ausstellung Zita – Щара ist ein umfangreicher Katalog erschienen, herausgegeben von der Laurenz-Stiftung.

Weitere Informationen unter: www.schaulager.org


JOAQUÍN SOROLLA

SPANIENS MEISTER DES LICHTS

Bis zum dem  3. Juli 2016, in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung, München

Im Jahr 2011 war ich in Paris. U. a. wollte ich in der Orangerie die wunderbaren Bilder von Claude Monets Seerosenteich anschauen, die einen in zwei großen ovalen, eigens für ihn geschaffenen Räumen in ihren Sog ziehen. Im Untergeschoss war zu jenem Zeitpunkt eine Ausstellung über die spanischen und italienischen Impressionisten. Darunter zwei Spanier, die mich besonders nachhaltig beeindruckten: Joaquim Mir und Joaquín Sorolla. Beide Künstler haben die Gabe, das von ihnen Gemalte zum Leuchten zu bringen. Als ich erfahren hatte, dass es in München eine umfassende Sorolla-Ausstellung gibt war klar, dass ich nach Bayern muss, um den „Meister des Lichts“ zu bewundern.

Kleiner Tipp bevor man hineingeht: Unbedingt den Audio-Guide mitnehmen. Man erfährt Vieles über den Künstler und die Hintergründe zu den Gemälden.

Die Ausstellung selbst lässt den Besucher in das unbeschwert wirkende, wenn auch für die spanische Bevölkerung, wie auf einigen Werken zu sehen, bestimmt oft nicht einfache Leben des ausgehenden 19. Jahrhunderts eintauchen – und in dieses unglaubliche Licht des Südens.

Sorolla lebte von 1863 bis 1923. Er war verheiratet, hatte drei Kinder und konnte sich zu Lebzeiten gut von seiner Malerei ernähren, im Gegensatz zu vielen seiner heute sehr berühmten Zeitgenossen, die erst nach deren Tod zu Ruhm und Ehre kamen. Seine Familie war auch ein stets wiederkehrendes und beliebtes Motiv in seinen Werken, ebenso wie das Leben der einfachen Menschen und die Natur entlang der Küste Valencias.

Was mich an seinem Stil so beeindruckt ist die Leichtigkeit, die Transparenz sowie die Genauigkeit und das sichere Beobachten dessen, was sich vor seinem Auge abspielt. Lässt man sich auf ein Bild ein, erkennt man bei näherem Betrachten dessen Feinheiten, sei es in der Gestik oder in der Mimik der dargestellten Personen oder wie das Licht auf die Szene fällt. Man sieht und spürt das Glitzern des Meeres, hört das Rauschen und wie sich die Wellen am Strand brechen. Man glaubt, der Unterhaltung der ArbeiterInnen bei der Rosinenernte oder beim Flicken eines Segels lauschen zu können, dem Austausch der Fischer nach dem Fang…

…oder dem Lachen der Kinder beim Baden im Meer.

Seine Landschaftsbilder haben, wenn man mit etwas Abstand davor steht, mitunter eine fast dreidimensionale Wirkung auf den Betrachter. Stellt man sich einmal in die Mitte der Räumlichkeiten dieser großartig kuratierten Ausstellung, dann sollte man sich ganz langsam um die eigene Achse drehen, die Bilder und dieses unglaubliche Leuchten, das von ihnen ausgeht, auf sich wirken lassen. Natürlich werden die Werke angestrahlt, was der Magie des ihnen entströmenden Lichts jedoch keinen Abbruch tut.

Sehenswert ist auch der dort gezeigte Film über das Leben des Künstlers.

Wer einen Kurztrip im sonnigsten Licht des Süden erleben möchte, dem kann ich diese wunderbare Ausstellung wärmstens ans Herz legen. Es lohnt sich – ohne wenn und aber!

Mehr Informationen unter: Kunsthalle München

Und wer es bis zum 3. Juli 2016 nicht nach München schafft, der kann die Ausstellung danach, vom 14. Juli bis 16. November 2016, im Musée des Impressionnismes in Giverny (Claude Monets Wohnort) und später im Museo Sorolla in Madrid bewundern. Zwei ebenso großartige Reiseziele, die einen Wochenendtrip, nicht nur im Namen der Kunst lohnen.

Der Katalog zur Ausstellung ist im HIRMER Verlag erschienen.

4 Kommentare zu „Exhibitions

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